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Die CDU-Fraktion ist für Ellerau unverzichtbar

Erinnerung an BEK Fraktion (Bihl-Evermann-Kwoll). Drahtzieher: AfD, AE und FDP

Rolf Schröder

Nur kurze Zeit lebte diese Fraktion. Eine CDU-Fraktion wird kommen. Die Frage ist, mit welchen Personen und mit welcher Qualität.

Kwoll ist wieder im Rennen. mit Billigung des Kreisvorsitzenden Gero Storjohann. Die alten Kader in Ellerau geben keine Ruhe. Evermann ist Listennachfolger auf Mandat von Aktives Ellerau (AE). Bihl (FDP) musste auf Druck seiner Partei die BEK-Fraktion verlassen. Inzwischen hat sich die AE aufgelöst.

Kwoll und Storjohann waren auf der Mitgliederversammlung im Dez 2018, zur Bildung des neuen Vorstandes, anwesend. Gemeindevertreter Karl Maria Kwoll hatte die CDU verlassen, behielt aber sein CDU-Mandat. Ellerauer Anwohner können hier den ausführlichen Bericht der Ereignisse aus dem Jahr 2014 nachlesen.

Sechs glückliche Jahre Deutsche Republik. Seit 1947 fünfundsiebzig glückliche Jahre

Der Dollar hörte auf zu steigen. Aktien auch. Und wenn man sie in Rentenmark verwandelte, siehe, sie waren zu nichts geworden

Ganz Berlin wurde zu einem Weihnachtsmarkt Leseprobe aus „Geschichte eines Deutschen“ von Sebastian Haffner

Sechs Jahre Deutsche Republik zwischen 1923 und 1929

Gustav Stresemann 1925

Es passierte etwas Seltsames. Die unglaubliche Mär begann eines Tages die Runde zu machen, es würde bald wieder Geld von beständigem Wert geben. Etwas später wurde es tatsächlich Wirklichkeit.

Die deutsche „Mark“ ist ein altes germanisches Wort und wird seit dem 11. Jahrhundert als Gewichtsbezeichnung (siehe Mark) und seit dem 15. Jahrhundert, daraus abgeleitet, auch als Münzbezeichnung (Courantmark, Staatsmark, Marck Danske) verwendet. Mark oder Gemarkung ist auch Landschaftsbezeichnung (z. B. Mark Brandenburg). Der Wechselkurs von alter Papiermark zu neuer Reichsmark betrug 1.000.000.000.000:1 (eine Billion zu eins).

Die unglaubliche Geschichte

Kleine, hässlich grau-grüne Scheine mit der Aufschrift eine Rentenmark. Wenn jemand sie in Zahlung gab, wartete er etwas erstaunt um zu sehen, was geschehen würde. Es geschah nichts. Sie wurden tatsächlich angenommen und er erhielt seine Ware im Werte von gestern noch einer Billion. Das gleiche geschah am nächsten Tag, am Tag danach und am folgenden Tag. Ganz Unglaublich. Das neue Geld wurde angenommen. Die “Reichsmark” war gültiges Zahlungsmittel von 1924 bis 1948.

Der Dollar hörte auf zu steigen. Aktien auch. Und wenn man sie in Rentenmark verwandelte, siehe, sie waren zu nichts geworden. Also behielt keiner etwas. Aber plötzlich wurden Löhne und Gehälter in Rentenmark ausgezahlt, und etwas später, Wunder über Wunder, erschienen sogar Groschen und Sechser, feste blinkende Münzen.

Einige Wochen zuvor war Stresemann zum Kanzler geworden. Die Politik wurde mit einem Schlage viel ruhiger. Niemand sprach mehr von Reichsverfall. Murrend zogen sich die Bünde in eine Art Winterschlaf zurück. Viele Mitglieder wurden abtrünnig. Man hörte kaum noch von Vermissten. Die Erlöser verschwanden aus den Städten. Die Politik schien ausschließlich aus einem Streit unter den Parteien zu bestehen darüber, wer die Rentenmark erfunden hatte.

Katerstimmung hing in der Luft

Es gab eine gewisse Erleichterung. Zu Weinachten wurde ganz Berlin ein riesiger Weihnachtsmarkt. Alles kostete zehn Pfennig und jeder kaufte Klappern, Marzipantiere und sonstiges kindische Zeug, nur um zu beweisen, dass man wieder etwas für zehn Pfennig  kaufen konnte …

Anmerkung:  Das Buch gibt Aufschluss über den Zeitraum zwischen 1914 bis1933. Es kann helfen die jüngere deutsche Geschichte zu verstehen.

Kein hauptamtlicher Bürgermeister für Ellerau

BVE wirft der SPD Wortbruch vor

Joachim Wehner (BVE) vereidigt 2013 Eckart Urban (SPD) befristet auf 2,5 Jahre. Foto: Hans-Eckart Jaeger, Hamburger Abendblatt

Die Gemeindeordnung schreibt vor: “Die Bürgermeisterin oder der Bürgermeister wird für die Dauer der Wahlzeit, für fünf Jahre, zur Ehrenbeamtin oder zum Ehrenbeamten ernannt!” Dies gilt für Gemeinden mit weniger als achttausend Einwohnern.

Dazu sagt der stellvertretende Bürgermeister, Dr. Hahn, BVE: “Ich bin wieder einmal bitter, bitter enttäuscht von der moralischen Haltung des Bürgermeisters”. Er beschuldigt die SPD, Absprachen zur Bürgermeisterwahl 2013 nicht eingehalten zu haben. Danach sei Urban mit den Stimmen des BVE nur bis Mitte der Wahlperiode, bis 2015 gewählt. Nun stellt sich heraus, dass diese geheimen Absprachen Mittelpunkt der Bürgermeisterwahl 2013 waren.

Ehrenbeamte auf Zeit zu wählen steht im Widerspruch zur Gemeindeordnung.

“Das Thema sollte Wahlkampfthema zur Kommunalwahl werden”, fordert die CDU. Mögen die Bürger Elleraus entscheiden, ob sie anstelle eines ehrenamtlichen Bürgermeisters einen hauptamtlichen Bürgermeister wollen. Unsere CDU kann jederzeit sowohl den Einen, wie den Anderen aus dem Hut zaubern.

Das Wahlergebnis hat eindeutig dem BVE das Mandat zugesprochen. Wenn die größte Fraktion in Ellerau das Ehrenamt nicht besetzen kann, so ist das ein Armutszeugnis. Immerhin schägt sie aus ihren Reihen eine hauptamtliche Bürgermeisterin vor. Wie passt das zusammen? Geht es hier um Geld, oder um mangelde Fähigkeit, ehrenamtliche Führung zu übernehmen?

Der BVE hat den Beweis erbracht, die Gemeinde nicht führen zu können. Der Wähler ist aufgefordert bei der Kommunalwahl 2018 Schluss zu machen mit den örtlichen Experimenten. Wählen Sie wieder traditionsgemäß Ihre CDU in Ellerau. Sie hat gelernt mit den schwierigen Verhältnissen umzugehen und sie hat den Ballast der vergangenen Versäumnisse vollständig abgeschüttelt.

Begegnungen mit Konrad Adenauer

Geschichte der CDU

Ein Spätherbst-Abend des Jahres 1946

17.09.1963, von Erik Blumenfeld, Hamburger Kaufmann, Landesvorsitzender der CDU, seit 1961 Mitglied des Bundestages. Aus: DER SPIEGEL

Das politische Leben im zerstörten Deutschland hatte begonnen, die ersten tastenden Schritte zu vollziehen. Die aus freien Wahlen hervorgegangen Parlamente begannen ihre Arbeit. Wir CDU Politiker hatten einen schweren Stand. Die SPD blickte in Hamburg auf eine lange, beinahe ununterbrochene Tradition zurück und stellte eine kriegsstarke Kompanie erfahrener Politiker. Umso größer war unsere Freude, den Kölner Oberbürgermeister und CDU Vorsitzenden der britischen Zone zu hören und mit ihm über den Weg unserer Partei in die ungewisse politische Zukunft zu diskutieren.

Konrad Adenauer kam, hochaufgerichtet, in einem alten, hochbeinigen Horch, eine dünne Aktentasche in der Hand. Er sprach lange, eindringlich ohne Pathos, entwarf ein Bild der außenpolitischen Kräfte und von Deutschlands zukünftiger Position. Kerzengerade, wie er gekommen, trat der damals 71-Järige nach mehrstündiger Rede und Diskussion hinaus in die Herbstnacht und fuhr zu einer weiteren Aussprache mit seinen politischen Freunden hinüber ins nachbarliche Schleswig-Holstein. Ein Bürger, wie jeder andere? Aber ein Mann mit einer politischen Mission, von unbeirrbarer Festigkeit, Zähigkeit und imponierender Haltung.

Mai 1948 Europa Kongress in Den Hag

Wir Deutschen, zum ersten Mal auf internationaler Bühne nach Kriegsende. An der Spitze der deutschen Delegation noch Karl Arnold und Rudolf Petersen. Konrad Adenauer sitzt im Hintergrund des düsteren Ridderzaal, beobachtend, nachdenklich, zuhörend während der große alte Mann Englands, der siegreiche Kriegspremier und Oppositionsführer, zu den Europäern spricht und begeistert gefeiert wird. Später am Abend fand die erste Begegnung Churchill / Adenauer in einem separaten Raum statt. Adenauers politische Mission begann, Konturen anzunehmen.

Oktober 1949 in Hamburg

Der schwarze Horch aus Bonn steuert zur Alster. Konrad Adenauer im Fond, liest Depeschen und Akten. Vor wenigen Wochen ist er mit einer Stimme Mehrheit zum ersten Kanzler der Bundesrepublik Deutschlands gewählt worden. Wieder befindet er sich mitten im Wahlkampf. Hamburg bestellt seine Bürgerschaft. Angriff ist von nun an Adenauers Lebenselixier und wird seine Partei mitreißen zu großen Erfolgen, die deutsche Bürger, das Ausland, in immer größere Bewunderung und Erstaunen versetzen und die politischen Gegner zu mehr als einem Jahrzehnt machtpolitischer Abstinenz verurteilen.

Kaum Aufhebens wird von seiner Ankunft gemacht. Zwei Polizisten patrollieren gemächlich vor dem Haus des damaligen CDU Fraktionschefs, Senator Chapeaurouge. Einige Passanten bleiben stehen und blicken höflich und neugierig der hoch aufgewachsenen Gestalt nach, die gemessenen Schrittes, aber mit jugendlicher Elastizität zum Eingang emporstieg.

„Wer ist das?“ „Der neue Bundeskanzler!“ „Wie heißt er?“ „Adenauer!“ Adenauer aber völlig unbeeinflusst von Gunst und Laune des Publikums, konferiert bis in die späte Nacht, um am nächsten Morgen frisch wie immer seinen wohl bedeutendsten politischen Gegner, den SPD Führer Schumacher, in einer Großkundgebung mit großer Härte anzugreifen.

1952, drei Jahre später Wahlkampf-Atmosphäre in Hamburg

Konrad Adenauer dieses Mal im Mittelpunkt des Geschehens. Wenige Monate vorher war der deutsche Bundeskanzler zum ersten Mal in USA gewesen und bei seiner Rückkehr begeistert empfangen worden. Jetzt kannte ihn jeder. „Hallo Conny!“, riefen und winkten Hamburgs Hafen- und Werftarbeiter, im allgemeinen keine Christdemokraten, ihm zu, als er ihre Arbeitsstätten durchquerte.

Abends feiern 30.000 in der großen Halle der Stadt den 77-jährigen Kanzler, als er Deutschlands Politik der nächsten Jahre entwickelt, die Rückgewinnung des Weltvertrauens, die unbedingte Vertragstreue und Verpflichtung Deutschlands zu Partnern.

Auf der Rückfahrt löst sich das Gespräch von der Gegenwart und kehrt zurück zu Nazizeit und Hafterlebnissen. „Die vollkommene Einsamkeit während der Haft hat mich ungemein gestärkt.“ Dieses Wort des Kanzlers ist mir im Gedächtnis geblieben als eine der Erklärungen für seine große Distanz und Einsamkeit. Engste Freunde wissen darüber viel zu erzählen.

Aber er kann auch anders

1954 fand der erste und letzte Staatsbesuch des Bundeskanzlers in Hamburg statt. Am Vorabend des Überseetages gab der Senat ein Gala-Diner. Nun ist Adenauer bekannt dafür, dass er ein ebenso vorzüglicher Weinkenner wie trinkfest ist und in dieser Atmosphäre besonders die politische leichte Gangart, auch Frozzelei genannt, liebt.  Hamburgs Senat bekam gegen Mitternacht zu hören, dass es wohl noch bessere Flaschen im Keller geben müsse.

Sie wurden prompt gefunden. Adenauer hatte es sich in den Kopf gesetzt, mit diesen schweren, edlen Gewächsen seinen alten Gegenspieler, Vicepräsis im Parlamentarischen Rat, den um ein Jahr älteren SPD Bürgerschaftspräsidenten Schönfelder – auch ein solider, standfester Weinkenner – im wahrsten Sinne unter den Tisch zu trinken. Gegen drei Uhr morgens war das Werk vollbracht. Schönfelder streckte die Waffen (wir anderen auch) und der Bundekanzler schritt hochbefriedigt beschwingten Schrittes aus dem Rathaus in sein Nachtquartier.

Der folgende Morgen, ein strahlender Maitag, sah einen überaus gut gelaunten Kanzler eine seiner besten Stehgreifreden als Festvortrag des Überseetages halten. Der vorbereitete Text entglitt ihm ständig, vielleicht war es die Folge der Ratskeller-Proben. Aber dieses ahnten nur wenige und so genau konnten auch sie sich nicht mehr erinnern.

Siehe auch: Bundestag 1957