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Wohnst du noch oder siedelst du schon in Schleswig-Holstein

Schülerinnen des Dietrich Bonhoeffer Gymnasiums überreichen ihr Gastgeschenk für den Deutsch-Französischen Schüleraustausch mit Rouen, Bretagne

Investment und “Leistung des Einzelnen

WOHNUNGSNOT war das meistgebrauchte Wort in den 1950er Jahren. Ab 1942 war die Beseitigung von Wohnungsnot beherrschendes Thema in Schleswig-Holstein. Am Rande der zerstörten Städte entstanden Elendsquartiere für Ausgebombte, Kriegsgefangene, Straf- und Fremdarbeiter. 1943 fanden Hamburger Wohnraum in Gartenanlagen der kleinen Randgemeinden. Nach Kriegsende wurden Heimatvertriebene und Flüchtlinge systematisch in jeden Wohnraum zwangsweise einquartiert. Es wurde kommandiert, so als hätten Menschenrechte keine Existenz. In Gemeinden waren Versammlungsräume, Gaststätten, Turnhallen und Kirchen massenhaft belegt. Es herrschte Hungersnot und Elend. Die Winter waren in den 40er Jahren, bis in die 50er, eisig kalt.

Heute besteht wieder Wohnungsnot

Schon währen des Krieges und ab 1945, bis in die 50er Jahre wurden mehr als 1,8 Millionen Menschen in Schleswig-Holstein angesiedelt. In der Ellerauer Heide und in Ellerau fanden Ausgebombte aus Hamburg, Vertriebene, Flüchtlinge, Umsiedler und ausgewiesene aus groß Deutschland, Sudetenland, Polen Unterkunft. Auch Bayern schickte seine Flüchtlinge nach Schleswig-Holstein. Es ist ein Weltwunder, dass sie alle in Schleswig-Holstein Raum fanden. Notunterkünfte, Baracken und Behelfsheime waren vorhanden oder wurden angelegt.

Unmittelbar nach dem Kriege gab es in Ellerau keine handlungsfähigen, heimische Männer mehr. Mehr als 100 Männer fielen im Krieg. Nur wenige überlebten Kriegsgefangenschaft und kamen als HEIMKEHRER gebrochen nach Hause. National eingestellte Männer mussten sich überall verbergen. In der polnischen Zone wurden alle Deutschen ausgewiesen. Die menschenleer gewordenen Arbeits- und Kriegsgefangenenlage sowie vorhandener Wohnraum, Sporthallen, Gaststätten wurden zwangsweise belegt. Es gab Mängel in der Verwaltung, sodass die Ellerauer-Heide an Quickborn angegliedert wurde. Dies ist europäische und deutsche Geschichte der letzten 76 Jahre für Millionen Menschen in Mitteleuropa.

Allein in Ellerau stieg die Einwohnerzahl von einige wenige hundert auf sechstausend Menschen. Heute wird nur noch Ansiedlungspolitik im Bereich Firmenansiedlung gemacht. Am Tanneneck-Bahnhof entstand aus dem Meier-Hof das Ellerauer Industriegebiet. Heute entstehen nur noch Gewerbegebiete in Schleswig-Holstein.

Siedler besiedeln neue Landstriche

Siedler sind es, die freies Land fruchtbar machen. Umsiedler sind meist gewaltsam eingegliedert worden. Wie aufgehoben fühlt sich jemand, der – Leben und Leiden seiner Väter und Vorväter im Blick – eine Familie für Zukunft gegründet hat und nach vielen Jahren unerwünscht ist?

Wie wird Heimatrecht und Wohnrecht entschieden? Heimat ist mit Grund und Boden und Region verbunden. Wie fühlt sich ein Mieter, wenn er nach Jahren seine Wohnung nicht mehr bezahlen kann? Hat er sich Heimatrechte erworben? Siedeln heißt, mit Wenn und Aber sesshaft werden, sich anpassen, eingliedern und sich abfinden wollen mit Nachbarschaft, verschiedensten Umständen, wie Wind, Wetter, Sturm und Hochwasser. Der Staat ist verpflichtet, Lebensweise und Kultur seiner angestammten Bewohner zu schützen.

Städter sind als Einwohner gezählt, sie siedeln nicht

Unzufriedenheit macht sich breit, wenn minderbemittelte benachteiligt sind. Wohnen ist Dasein und ein Vorrecht. Eigentum erst erhebt Ansprüche. Ansprüche werden gegen Leistung bezahlt und durchgesetzt. Ist Wohnen zu überliefertem Anrecht geworden? Erst Besitz ist Eigentum.  Ein armer Mensch profitiert nicht von Wertsteigerung bei Wohnraum oder bei Geldentwertung. Soziale Unterschiede spalten die Gesellschaft. Soziale Ungleichheit wird größer.

Dienstleistung des Einzelnen muss wieder gefördert werden

Das Management sorgt für sich selbst, wird hoch bezahlt. Management und Investor sind das Maß der Dinge geworden. Das Management glaubt daran, alles richten zu können. Sogar Bürgermeister streben Gewinne an werden zu Geschäftsleuten. Sie bauen Abhängigkeiten auf und machen nicht frei. Erst durch Börsencrash, Fehltritte, Misserfolge und Missgeschicke erfahren Unternehmer, dass sie nicht allmächtig und allwissend sind. Dieses geschieht auf dem Rücken von Minderbemittelten. Den Schaden bei Pleiten bezahlt jeder einzelne Einwohner.

Das System Investor verhindert Eigenleistung

Geschäftemacher ersetzen Eigenleistung und Verantwortung. Der Investor wird Großmeister für Wohnraum. Städte und Gemeinden treten als Investoren auf. Stadt und Gemeindeordnungen erklären die Aufgaben des Gemeinwesens. Sie erbringen vorsätzlich Leistungen, die Gewinn erwirtschaften sollen. Erfolgreiches Gemeinwesen will Geld zu verdienen. Beispiele sind Verstaatlichung von EDV und Kommunale Gesellschaften, wie Schwimmbäder, Energieanlagen und Stadtwerke. Sie leisten sich teure Vorstände. Hier sind die gemeint, die viel Geld VERDIENEN mit denen, denen sie DIENEN sollen. Der Lasttragende ist der Bürger, der sich nicht frei machen kann. Die Folge sind soziale Ungleichheiten. Zentrale Leistungen fördern Monopole, erschweren Eigeninitiativen und verteuern Leistungen. Damit wird nicht nur der Wohnungsmarkt überteuert. Die Folgen sind Verständnislosigkeiten und soziale Ungleichheit. Psychische Krankheiten sind auf dem Vormarsch.

Leistung des Einzelnen kann gefördert, muss wieder belohnt werden …

Der soziale Wohnungsbau ist fast völlig zum Erliegen gekommen. Die staatlich geförderten Wohnungsbaugesellschaften endeten in grotesken Misswirtschaften und Skandalen und Pleiten. Für den minder bemittelten Bürger bleibt Hoffnungslosigkeit und Ausweglosigkeit. Ein Umdenken muss stattfinden: Jedem Menschen sein eigenes Heim, mit Energie, Kraftfeld und Kraftwerk.

Siedlungen wurden gebaut

Mehr als 1,8 Millionen Menschen fanden Wohnraum in Schleswig-Holstein. Der Staat legte für Wohnungsbau Notprogramme auf. Beispiele sind die Siedlungen in Bordesholm und Flintbek, die noch während des Krieges entstanden. Kleinsiedlungen mit Stallungen und großen Gärten zur Eigenversorgung wurden nach dem Krieg für Flüchtlinge bereitgestellt. Ein beispielloses Siedlungs- und Neubauprogramm wurde in allen Kommunen und Städten gestartet. Die Bunderegierung legte Förderprogramme für Wohnungsbau auf und baute Sozialwohnungen. Jeder trug seinen Anteil. Die Gesellschaft war solidarisch.

In Gefangenschaft frei sein. Beitrag von Bill Gates

„Eine Ehe ist mehr als dein Herz, es ist Dein Leben.“

Wie lange wirst Du auf die Liebe warten? „Eine amerikanische Ehe ist ein bewegender Blick, wie Gefangenschaft Beziehungen verändert.

Im Rahmen der Arbeit unserer Stiftung über die Armut in den USA  besuchten Melinda und ich vor einigen Jahren ein Staatsgefängnis in Georgia . Ich war noch nie in einem Gefängnis. Es war eine Erfahrung, die uns die Augen öffnete.

Das Buch schildert eine Geschichte darüber, wie Inhaftierung mehr schmerzt als nur eingesperrt zu sein. Es ist auch eine Erinnerung, wie drakonisch Strafjustizsysteme sein können – vor allem für schwarze Männer wie Roy. Sobald Sie in die Nähe dieses Systems kommen, sind Sie für das Leben markiert. Alles, was du warst oder hattest verschwindet, wenn du im Gefängnis bist.

Der denkwürdigste Teil unseres Besuches war die Diskussion, die wir mit einigen der Insassen des Gefängnisses über den Übergang zurück in die Gesellschaft hatten. Obwohl sich die meisten darauf freuten, das Gefängnis hinter sich zu lassen, waren einige sichtlich besorgt darüber. Ein Mann erzählte uns,  er habe Angst nach so vielen Jahren hinter Gittern wieder in die Gesellschaft einzutreten. Ein anderer erwähnte, dass es sich anfühle, als säße er in einem Auto, das kurz davor wäre, in die Mitte einer Rennstrecke zu fallen. Dabei würden die anderen Autos bereits 200 Meilen pro Stunde fahren.

Ich konnte nicht anders, als an diese Gespräche zu denken, als ich “Eine amerikanische Ehe von Tayari Jones las. Obwohl es fiktiv ist, geht es um  Angst . Wie baut ihr euer Leben nach der Gefangenschaft wieder auf?

Unsere Tochter Jenn empfahl uns, diese tief bewegende Geschichte zu lesen.  Das Buch beschreib, wie Ungerechtigkeit das Leben eines schwarzen Paares im Süden formt und schließlich ihre Beziehung zum Scheitern verurteilt. Roy und Celestial sind Frischvermählte, die in Atlanta leben. Sie schienen alles zu haben: Gute Karrieren, ein anständiges Haus und viel Liebe zueinander (obwohl ihre Ehe nicht perfekt war).

Das ändert sich, als Roy fälschlicherweise der Vergewaltigung beschuldigt und zu 12 Jahren Gefängnis verurteilt wird. Obwohl dieses Ereignis Jones Leben radikal verändert, verbringt sie nicht viel Zeit damit. Sie widmet Roys Verhaftung und Prozess nur fünf Seiten. Ihre Botschaft ist klar: Roy ist unschuldig. Celestial weiß es, und keine andere Tatsache zählt. Er ist unabhängig davon im System gefangen.

„Es gibt diese mythische Vorstellung, dass du für immer auf die Person warten wirst, die du liebst.“

Es gibt die mythische Vorstellung, dass du ewig auf die Person wartest, die du liebst. In der griechischen Mythologie wartet Penelope zwanzig Jahre auf die Heimkehr Odysseus.  Mit Penelope zeugte Odysseus den gemeinsamen Sohn Telemachos. Nach dem Tod des Odysseus heiratete Penolepe Telegonos. Penelope verkörperte das Bild einer treuen Ehefrau, die während der Abwesenheit ihres Ehemannes viele Verehrer abwies.

Dies ist eine romantische Idee, aber ist sie realistisch? Jones scheint das nicht zu glauben. Wir alle stellen uns gerne vor, dass wir Penelope in dieser Situation wären; aber ich vermute, viele würden stattdessen wie Celestial enden. Sie schreibt an Roy: „Du hast vielleicht das Gefühl, dass du eine Last trägst, aber ich schulterte einst auch eine Last.“ Später sagt sie: „Eine Ehe ist mehr als dein Herz, es ist dein Leben. Und wir teilen nicht unseres.“

Was Jones mehr interessiert ist, wie Inhaftierung Beziehungen verändert. Etwa die Hälfte des Buches handelt von Briefen, die zwischen Roy und Celestial ausgetauscht werden, während er eingesperrt ist. Obwohl sie süß anfangen, werden die Buchstaben mit der Zeit angespannter. Schließlich hört Celestial ganz auf, Roy zu schreiben. Als er sieben Jahre früher aus dem Gefängnis entlassen wird, ist sie weggezogen. (Dies ist kein Spoiler. Es steht in der Umschlagbeschreibung des Buches!)

Die Tatsache, dass ihre Ehe kein märchenhaftes Ende hatte, fühlt sich realistisch an. Roys ungerechte Inhaftierung – und die dadurch verursachte Trennung, bedrängte ihre Beziehung. Schließlich brach diese Verbindung. Trotz ihrer Entscheidung, ihn zu verlassen, ist Celestial ein sympathischer Charakter. Sie werden verstehen, warum sie ihre Wahl getroffen hat.

In einem Brief an seinen Anwalt schreibt Roy darüber, wie schwierig es für Celestial war, aber noch schwieriger für ihn. “Ich versuche, ihre Seite der Dinge zu sehen, aber es ist schwer zu weinen für jeden, der auf der Welt ist, der seinen Traum lebt”, sagt er.

Jones ist ein guter Schriftsteller. Spontan kann man mit Roy und Celestial fühlen. Beide sind in eine superschwierige Lage gebracht worden. Ich habe offensichtlich nicht erlebt, was sie durchmachen, aber die Charaktere – und ihre Reaktionen auf die Situation – klingen mir wahr.

Ich würde nicht sagen, dass „Eine amerikanische Ehe“ eine leichte, einfache Lektüre ist; aber sie ist so gut geschrieben, dass Sie trotz des schweren Themas in sie hineingezogen werden. Wenn Sie auf der Suche nach etwas zum Nachdenken in diesem Winter sind, sollten Sie dieses Buch zu Ihrer Leseliste hinzufügen.

Digitalpakt verwirklichen

Presseschau heute

Hubschraubereinsatz an der A7 für Vogelschutz

Computer verbinden

Was wollen Zusammenhänge sagen? Mit Computer können Sie vor- und nachrechnen. Computer machen Entscheidungen einfach. Es sind klare Ansagen: “Ja, Nein, Und, Oder”.

Leiterseile und Vögel

Vögel müssen vor Leiterseilen geschützt werden. Ist das so? Wo sind meterhohe Kugeln geblieben, die beim Bau der Hochspannungsleitungen angelegt waren? Mal Kosten nachrechnen.

Welche Kosten entstehen durch Umrüstung? Welche Kosten entstehen dem Bürger, Lastverkehr durch Sperrung der Autobahn? Wer hat die Kosten zu verantworten? Wer bezahlt sie? Inzwischen verhungern Millionen Kinder auf der Welt. Wieviel Kinder hätten gerettet werden können, wenn auf den Einsatz zum Vogelschutz verzichtet worden wäre?

Gesetzentwurf zum Polizeigesetz

„Ein Gesetzentwurf mit Augenmaß ist vorgelegt worden.“ 250 Seiten sind von jedem Landtagsabgeordneten zu lesen. Dazu kann er sich einen ganzen Tag ungestört hinsetzen.

Macht er das? Er wird dafür sehr gut bezahlt. Was kostet der Entwurf? Was kostet die Entscheidung? Welchen Nutzen hat sie? Wie viele Kinder könnten mit dem Geld vor dem Hungertod gerettet werden?

Glückliche Schleswig-Holsteiner

Wie wird übersetzt: „Auf einer Skala von 0-10 wird ein Wert von 7,44 Punkten erreicht“? Kann Presse nicht Prozent? Was ist eine Menge?

Von vier befragten Schleswig-Holsteinern sind 3 Menschen glücklich. Ist das nicht sensationell? Das sind fast 75 % oder dreiviertel der befragten Schleswig-Holsteiner. Nur, keiner merkt es.

Die Strippen müssen Sie selbst ziehen

„CDU droht zu zerbröseln“, lautet der politische Leitartikel. Was zerbröselt, wodurch? Digital gibt klare Ansage.

Es bleibt dem Leser selbst überlassen, festzustellen, was “zerbröseln” ist. Wäre es da nicht besser zu urteilen: „Es scheint so zu sein?“ Jeder einzelne kann in Zukunft Wahrheit von Unwahrheit (Lüge) klar trennen. Es ist einfach, alles digital zu bestimmen (berechnen).  Mehrheit ist: „wahr“ oder „nicht wahr.“  Mit dem Computer gibt es im 3. Jahrtausend unserer Zeitrechnung keine Zweifel mehr. Immer klare Sache mit IT, Internet of Things (IoT) und Künstlicher Intelligenz (KI) …

Freunde sind solche, die über Dich wachen

Wo findest du Freunde? Wo ist dein Ascheberg

Kompliziere Bahnlinien in Schleswig-Holstein

Der weite Weg zu Oma

Meistens kennst du sie nicht, deine wahren Freunde. Für Jungen gibt es nur Feunde. Oma Evers in Lübeck war mein Freund. „Mein lieber Freund, das machst Du nie wieder”, sagte Tante Lili. Es war die am häufigsten gehörte Redewendung in meiner Kindheit. Je größer der Ungehorsam war, umso größer wurde die anteilnehmende sog. „Freundschaft“.

Asche ist verbranntes Material, verbrauchte Energie

Mit unterschiedlicher Lautstärke waren die Ansprachen verbunden, bis hin zu gefährlichem Schweigen. Da war der steil nach oben gerichtete Zeigefinger, der wild zur Seite hin und her heftig geschüttelt wurde. Meist wurde ich am Ohrläppchen gezogen, was dazu führte, dass Eines länger wurde das Andere. Stellen Sie sich ein kaum 3-jähriges Kind vor, das die Welt erkunden will. Täglich erfährt es, was Freundschaft ist. Ich habe das schnell gelernt.

Heute begegnete ich einem Freund

Als der (Geschäfts-) Freund den Raum betrat, war ich aufgestanden. Unwirsch sagte er bestimmt: „Bleiben Sie sitzen, behalten Sie Platz“. Ich blieb dennoch stehen und bemerkte, das sei ich gewohnt. Er bestand weiter darauf, dass ich mich setzen solle und ich bestand auf meinem Ungehorsam. Ich erklärte, ich würde meistens gerade das gern machen, was ich nicht solle. Das Eis war gebrochen. Lachend setzten wir uns beide.

Mädel-Klasse 7c 1953, Besuch Till Eulenspiegel in Mölln. “Wie GROSS waren doch die 12-jährigen Mädel aus Bordesholm.”

„Ich habe keine Freunde“ sagte er. „Doch“, sagte ich, „ich bin ihr Freund“. Wieder lachten wir beide. „Es war mein Opa, der mich mit 12 Jahren in der voll besetzten S-Bahn aufklärte“, sagte er. „Ich saß da mit rotem Gesicht, nachdem er mich vor allen Leuten angewiesen hatte, niemals einem Mädchen in einen dunklen Hauseingang zu folgen“.

„Mit 13 Jahren war ich heimlich, unsterblich in ein Mädchen aus der siebenten Klasse verliebt“, antwortete ich. Ich war in der achten Klasse und 13 Jahre alt. Das Klassenfoto habe ich mir damals “besorgt”. Ich habe die “Freundin” nie angesprochen. Stundenlang saß ich versteckt im Knick am “Posten 84” (Bahnstrecke Kiel-Hamburg) und wartete bis sie einmal aus ihrem Elternhaus heraustrat. Danach fuhr ich glücklich, wie im Traum, auf meinem Fahrrad nach Hause.

Wahre Freunde sind unsichtbar

Das Wort „Freund“ ist jetzt im Raum. Mit meinem neuen Freund vereinbarte ich, darüber zu grübeln, wer uns in unserem Leben zu dem geführt hat, was wir jetzt sind. Vielleicht erkennen wir den einen oder den anderen. Aber die meisten unserer Lehrer, Gönner, Förderer werden wir vergessen haben oder gar nicht wahrgenommen haben. Ohne Förderung geht lernen nicht. Immer brauchen wir jemanden, der uns bewegt und uns anleitet, Fortschritt zu machen. Wir haben noch gelernt “uns führen zu lassen”. Führung war nicht verpönt.

Fünf Jahre Kindheit von 1940 bis 1945

Ich war wohl 3 Jahre alt, als Kapitän Pfingst sonntags regelmäßig zu Besuch kam. Kapitän Pfingst war auch Maler. Ich durfte singen und ihm zusehen. Mir wurde erlaubt unter dem weiß geschmückten Kaffeetisch zu sitzen. Es herrschte vollkommene Stille in dem sonnendurchfluteten Alkoven im 1. Stock des Hauses an der Margarethenstrasse 8 a in Lübeck. Wenn ich sang verstummte jedes Wort im Raum. Niemand durfte eintreten und stören. Und ich durfte so lange singen, wie ich wollte.

Heute will Quickborn mein Ascheberg verwalten

Es war meine Kindheit in den Kriegswirren mit Bomben, Vernichtung und täglich sichtbarem, grauenhaftem Sterben. Ich habe gelernt, allein mit der Bahn von Bordesholm über Kiel – Ascheberg nach Lübeck zu fahren. Ascheberg war eine Station, die ich mir merken konnte, weil ich wusste, was Asche ist. Manchmal hielt der Zug, wegen Fliegeralarm. Ich hatte gelernt, zu Fuß vom zerstörten Lübecker Hauptbahnhof über die Moislinger Allee zur Margarethenstraße zu wandern. An der Moislinger Allee konnte ich beliebig schlendern und mich über die zerstörten Villen wundern.

Die frischen Trümmer an der Moislinger Allee in Lübeck

Ich habe dort die ganz sauberen, frischen Trümmer gesehen an denen noch die Gardinen hingen. Später wuchsen dort Birken heraus. Wenn Sprengbomben “im Spiel” waren gab es keine rußigen Trümmer. Das zerstörte Straßenbahndepot lag auf der gegenüber liegenden Straßenseite, mit vielen zerstörten Straßenbahnen.

1946 wurden die Dräger-Werke, gegenüber der Margarethenstraße, von britischen Soldaten bewacht. Meine Schwestern dachten, es seien Amerikaner, weil dort manchmal schwarze Soldaten Wache hielten. Als ich 1946 zur Schule kam, konnte ich das kleine und das große Ein-Mal-Eins aufsagen. Nachdem ich mich mit dem großen Ein-Mal-Eins befasste, hatte ich gelernt mit Zahlen zu rechnen. Das machte mir viel Spaß. Schule war sehr langweilig. Heute will Quickborn Ascheberg verwalten. Mit dem Volkslied “Zehn kleine Nergerlein” lernten wir rückwärts zu zählen.

Geister sind die, die Du gerufen hast

Asche wird zu verbrannter Erde. Sie ist sehr fruchtbar, so dass neues Leben wachsen kann. Freunde sind an erster Stelle dein Vater und deine Mutter. Wo sind die Omas und Opas, die den Kleinkindern heute den Weg weisen? Sind sie mit dem Wohnmobil unterwegs oder auf Kreuzfahrt? Welchen Raum geben wir unseren Kindern und Kindeskindern? Politik lebt von Mehrheit und Mehrheit kann nur gewöhnlicher Durchschnitt sein. Wie wird Urvertrauen gebildet?

Große Mehrheiten sind gefährlich. Wie lassen wir uns führen?

Überwältigende Mehrheiten sind immer gefährlich. “Wie werden demokratische Mehrheiten gebildet”, das müssen wir uns fragen. Fallen wir auf Scharlatane herein? Weltverbesserer werben um unser Gunst und verbreiten Angst. Es sind einzelne, die den Weg weisen. Sind sie zuverlässig? Misstrauen zieht ein in unsere Gesellschaft. Verlieren wir nicht den Glauben an das Gute. Zu viele handeln aus Kalkül und mit Verführung. Lassen wir uns nicht täuschen und nicht verführen. Lassen wir uns führen.

Freunde und ein Nachbar, ein klassischer Kommentar auf Facebook