DAT MOOR, von Klaus Groth
De Borrn bewegt sik op und un dal, as gungst du längs een böken Bahl, dat Water schülpert inne Graff, de Grasnarv bewert op un af, dat geit hendahl, geit to höch, so lisen as een Kinnerweeg.
Dat Moor is bruun, de Hed is bruun, dat Wullgras schint so witt as Duun, so week as Sid, so rein as Sneee, den Handbar reckt dat bet ant Knee.
Hier hüppt de Pock int Reet hentlang, un sing uns abens sin Gesang; de Voss de Bruut, de Wachtel röppt, de ganze Welt is still un sloppt.
Du hörst dien Schritt ni, wenn du geist, du hörst de Rüschen, wenn du steist, dat levt un wevt int ganze Feld, as weert bi Nacht en anner Welt.
Denn ward dat Moor so wit un grood, denn ward de Minsch so lütt to Mod: wull wet, wa lang he doer de Heid noch frisch un kräftig geit!
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DAS MOOR, von Klaus Groth
Der Kahn bewegt sich auf und ab, als gingst du längs einem buchenen Steg. Das Wasser schwappt in der Bilge, die Grasnarbe bewegt sich auf und ab, das geht hinunter, geht hinauf, so leise, wie ein Kinderweg.
Das Moor ist braun, die Heide ist braun, Das Wollgras scheint so weiß wie Daunen, so weich wie Seide, so rein wie Schnee, die Hand reckt es bis an’s Knie.
Hier hüpft die Henne am Reet entlang, und singt uns abends ihren Gesang; der Fuchs, das Luder, die Wachtel ruft, die ganze Welt ist still und schläft.
Du hörst deinen Schritt nicht, wenn du gehst, du hörst die Rüschen, wenn du stehst, es lebt und webt im ganzen Feld, als wäre bei Nacht eine andere Welt.
Dann wird das Moor so weiß und groß, dann wird dem Menschen so klein zu Mute: wohl wissend, wie lange er durch die Heide noch frisch und kräftig geht!
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