fbpx

Der Hahn, der Hahn und nicht die Henne

Steht der Hahn auf dem Mist, bleibt das Wetter wie es ist

Der Hahn ist König auf dem Hühnerhof und Schreihals. Auch die Henne weiß, dass morgens die Sonne aufgeht. “Deshalb muss sie aber nicht schon früh am Morgen krähen”, sagt Julia Klöckner, Bundessministerin für Ernährung und Landwirtshaft

Als die meisten von uns jung waren, gab es keine Computerspiele. So waren wir genötigt, uns selbst Spiele auszudenken. Das erdachte Spiel heißt: „Der Hahn, der Hahn und nicht die Henne“.

Wie wird aus der Henne ein Hahn?

Jedes Kind kennt den Hahn, die Henne und das Ei. In Gesellschaft und Kindheit spielt das Gefüge um den Wert der Dinge eine treibende Rolle. Deshalb hatten wir uns dieses Fragespiel zum Training und zur Weiterbildung ausgedacht. So gilt es z. B. eine Antwort zu finden auf Fragen wie: “Was war zuerst, der Hahn, die Henne oder das Ei”?

Rhodeländer Hahn

Seine bunten Federn reichen von schwarz-rot bis nach Gold, mit viel Braun. Wenn er aufgeregt ist, steht er in seinem Hühnerhof kerzengerade da, mehr hoch als breit. Am Kopf wächst ihm ein steifer, feuerroter Kamm. Bis zum Hals stäuben sich seine Brustfedern. Sein Schwanz biegt er zum hinteren Abschluss, schöner als ein Regenbogen sein kann, ansehnlich und ausladend in die Welt. Ein festlicher, menschlicher Frack mit seinen zwei schlaff herunterhängenden schwarzen Lefzen, kann nicht schöner sein.

Sein Haupt dreht der Hahn in alle Richtungen und überblickt aufmerksam seinen Bestand an Hennen. Gelegentlich bestätigt er stimmengewaltig, laut und deutlich, mit seinem langgezogenen Kampfruf „Ki-Ke-Ri-Ki“, seine Kompetenz. Sollte ein Junghahn in der Nähe sein, antwortet der mit einem elenden, schaurigen Krächzen. Mit Jungmännern haben Junghähne den Stimmbruch gemeinsam. Einen Nebenbuhler duldet der Hahn in seinem Hühnergehege nicht.

Manchmal schreitet der Hahn, wenn er mit dem Picken aufgehört hat, senkrecht mit hochaufgerichtetem rotem Kamm, durch sein Gelände. Unauffällig nähert er sich einer Henne und streift ganz nebensächlich mit seinem Gefieder das Kleid der Henne. Wenn diese den Druck erwidert, springt der Hahn kurz auf die Henne, schüttelt sich kurz, und steigt unauffällig wieder ab. Alle Aufregung fällt von ihm ab. Als wäre nichts geschehen, entfernt er sich und pickt sein Futter. Noch nicht erforscht ist, ob der Hahn eine Henne bevorzugt.

Nun ist die Henne betroffen

Sie sucht sich ein stilles Plätzchen, ihr Nest. Dort setzt sie sich bequem zum Ausruhen hinein. Nach einer Weile, gerät sie in Unruhe und Panik. Sie drückt unter lautem Schmerzensgeschrei ein Ei heraus. Ihr Schrei erfüllt den ganzen Hühnerhof. Er klingt etwa so: „Der Hahn, der Hahn und nicht die Henne!“. Wenn sie ausreichend geschrien und ein Ei gelegt hat, kehrt sie auf den Hühnerhof zurück.

Ein- bis zweimal im Jahr wird eine “Henne brütig”. Noch nicht erforscht ist, warum eine Henne plötzlich auf Eiern sitzen bleibt. Dies geschieht, wenn genügend Eier im Nest sind. Die Henne beginnt zu brüten. Ihre rollenden Glucklaute verraten, dass sie nicht gestört werden will. Nach vielen Tagen sind die Eier ausgebrütet und die Küken geschlüpft. Nun wird die Henne Glucke. genannt. Anschließend kümmert sich die Glucke um Aufzucht der Küken. In dieser Zeit beachtet die Henne den Hahn nicht. Zur Abschreckung des Hahnes ruft sie mit “Gluck, Gluck” ihre Küken zusammen, weshalb sie nun Glucke heist, bis die Küken groß sind. Es ist nicht bekannt, ob der Hahn einzelne Hennen bevorzugt.

Nachdem wir nun wissen, wie es auf einem Hühnerhof zugeht (man beachte das Wort Hühnerhof, er heißt nicht etwa Hahnenhof), können wir mit unserem Fragespiel beginnen: Ein Spieler denkt sich eine Frage aus. Er teilt sie den versammelten Spielern mit. Nach Bedenkzeit folgt mit lautem Ruf der Startschuss: „Der Hahn, der Hahn und nicht die Henne“. Die Antworten werden geprüft. Wer als Erstes die beste und richtige Antwort weiß, ist Sieger und bekommt den Punkt.

  • Es ist ein Ding.
  • Wie ein Pfifferling.
  • Kann geh’n, kann steh’n,
  • Kann auf dem Kopf nach Hause geh’n …

Pfifferling

Unter Gender wurde bekannt

Frauen werden durch den Ausruf: “Der Hahn, der Hahn und nicht die Henne”, derartig abgelenkt, irritiert und beunruhigt, dass sie zu einer vernünftigen Aussage nicht mehr fähig sind. Bei diesem Spiel unterliegen sie regelmäßig der männlichen Dominanz. Untersuchungen haben bestätigt, dass der Ausruf: „Der Hahn, der Hahn …“ das weibliche Geschlecht aufregt, diskriminiert und verunsichert. Besonders Frauen sind negativ betroffen. Die Gleichstellungs-Beauftragte der Bundesregierung wird deshalb gebeten, für Parität zu sorgen unter Einführung von Grenzwerten (höchstens ein Mann in der Spielgruppe), einen Gesetzentwurf zur Anpassung einzubringen.

KommentarIch kenne das als “Spiel”, um jemanden zu ärgern. A: “Sag mal: Der Hahn, der Hahn, und nicht die Henne!” B: “Der Hahn, der Hahn und nicht die Henne”. A: “Falsch, du sollst sagen: Der Hahn der Hahn und nicht die Henne”. B: sag ich doch:…”
Und so wiederholt sich das, bis B endlich merkt, dass er nur “Der Hahn, der Hahn” sagen soll (und eben _nicht_ “die Henne”).

Autor: ellerau

Rolf Schröder ist 1940 in Kiel-Gaarden geboren - das mit dem Nolde-Himmel und der norddeutschen Tiefebene. - Kindheit, Schule in Bordesholm. Nach der Lehre zum Werkzeugmacher (Berufsbildung 1957), Fachhochschulreife in Abendschule. Bundeswehr, in Bremen, Rendsburg bei Fernmeldeeinheit, Bataillonsstab S3. Rettungsmedaille des Landes Schleswig-Holstein Sturmflut 1962. Studium Fachhochschule Kiel, Fachrichtung Feinwerktechnik. 1964 Entwicklung GAG- und GS-Sammlungen bei E. Leybold Nachfolger, Leybold-Heraeus Dortmund. 1978 Phywe AG Göttingen in Hamburg, 1982 Vitrohm Pinneberg. Ab 1983 Gründung NordComp-Vertrieb Rolf Schröder in Ellerau, 1990 NordComp GmbH in Ellerau

Schreibe einen Kommentar