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Wo lebte Christian Albrecht von Schleswig-Holstein-Gottorf?

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Kultur und Lehre im NordLand (aus Wiki)

Friedrich III. hatte seinem Sohn hohe Schulden hinterlassen, die Christian Albrecht durch Militärausgaben noch steigerte. Deshalb erreichte das Kulturleben an seinem Hof nicht das Niveau, das es zur Regierungszeit seines Vaters gehabt hatte. 1663 holte er Jürgen Ovens aus Tönning an seinen Hof, der bis zu seinem Tod 1678 als Hofmaler im Dienst war. Auf Schloss Gottorf ließ er den noch von seinem Vater begonnenen Gottorfer Fürstengarten vollenden, der im 19. Jahrhundert verfiel und schließlich in Vergessenheit geriet. Der Fürstengarten konnte ab 2001 teilweise wiederhergestellt werden und mit einem Neubau des Globushauses und einer Rekonstruktion des Globusses versehen werden. Das Globushaus wurde 2005 eröffnet.

Christian Albrechts größte Leistung war die Gründung der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel am 5. Oktober 1665. Sie ging auf Kanzler Kielmanseggs Bestreben zurück. Dieser hatte 1652 im Auftrag von Christian Albrechts Vater von Kaiser Ferdinand III  ein Privileg erwirkt. Die Universität sollte dazu dienen, protestantische Pfarrer auszubilden, um Verwaltung mit gelehrten Bürgern besetzen zu können. Die Ausbildung sollte im eigenen Land genossen werden. Die neue Universität erhielt ihren Sitz im Kieler Kloster.

Brüggemann Altar in der Klosterkirche Bordesholm, eine Fotomontage

Der Grundbestand der Bibliothek wurde aus der Fürstenschule im Kloster Bordesholm überführt. Paul Sperling, der letzte Rektor der aufgehobenen Lateinschule, wurde zum Doktor ernannt und Professor für biblische und kirchliche Altertümer, sowie für geistliche Beredsamkeit. Der berühmte Brüggemann-Altar, den Herzog Friedrich 1514 der Klosterkirche Bordesholm gestiftet hatte, wurde in den Schleswiger Dom versetzt.

Obwohl er in seinem ersten Hamburger Exil selbst sein Silberbesteck versetzen musste, beteiligte er sich trotzdem 1678 bei der Gründung der Hamburger Oper am Gänsemarkt. Auf seine Intervention hin unterließen es orthodoxe Prediger, gegen die vermeintlich sündige Oper zu predigen. Der Gottorfer Kapellmeister Johann Theile komponierte das Singspiel Adam und Eva zur Eröffnung der Oper. Auch Johann Philipp Förtsch, sein Nachfolger als Hofkapellmeister, schrieb für die Hamburger Oper.

Der sogenannte Rantzaubau in Kiel ist der Westflügel des Amalienbaues
 

Die geschleifte Festung Tönning ließ er ab 1692 wieder aufbauen. Das Kieler Schloss, das seine Frau als Leibgedinge und Witwensitz erhalten hatte, hinterließ er ihr jedoch als Ruine. Friederike Amalie ließ es auf eigene Kosten renovieren und vom Architekten Dominicus Pelli einen neuen West- und Südflügel hinzufügen, von denen nur noch der Westflügel, der sogenannte Rantzaubau, erhalten geblieben ist.[9]

Christian Albrecht, geb. 13. Februar 1641 in Gottorf; † 27. Dezember 1694 in Gottorf. Er war Fürstbischof von Lübeck zwischen 1655 und 1666 sowie Herzog der gottorfschen Anteile der Herzogtümer Schleswig und Holstein von 1659 bis 1695. Er war der Gründer der Christian-Albrechts-Universität in Kiel. Er selbst führte den Titel Christian Albrecht, von Gottes Gnaden Erbe zu Norwegen, postulirter Coadjutor des Stiffts Lübeck, Hertzog zu Schlesswig, Hollstein, Stormarn und der Dittmarschen, Graff zu Oldenburg und Dellmenhorst.

Familie und Kindheit

Christian Albrecht war das zehnte Kind und der fünfte Sohn von Herzog Friedrich III. von Schleswig-Holstein-Gottorf und Maria Elisabeth von Sachsen, Tochter von Johann Georg I. von Sachsen. Als 1655 sein Onkel, der Fürstbischof Johann von Schleswig-Holstein-Gottorf, starb, rückte Christian Albrecht in der Thronfolge auf den ersten Platz. Gleichzeitig blieb er Bischof unter der Voraussetzung, dass er bei Herrschaftsantritt das Amt an seinen jüngeren Bruder August Friedrich weitergeben sollte.

Das komplizierte Erbe

Christian Albrechts Vater und sein Kanzler Johann Adolph Kielmann von Kielmannsegg verfolgten nach dem Dreißigjährigen Krieg eine Politik der Loslösung des Gottorfer Herzogtums vom Königreich Dänemark. Ziel dieser Politik war die volle Souveränität des Herzogtums und die Aufhebung der gemeinschaftlichen Regierung mit Dänemark. Mit Annäherung an Schweden, versuchte Cristian Albrecht die führende Macht in Nordeuropa nach dem Dreißigjährigen Krieg zu erreichen. Dazu trug 1654 die Eheschließung zwischen Christian Albrechts Schwester Hedwig Eleonora mit dem schwedischen König Karl X. Gustav bei.

Dieses Bündnis schien sich auszuzahlen. Als 1657 Schweden in den Zweiten Nordischen Krieg eintrat und einen schnellen Sieg gegen Dänemark errang, war das Ziel naheliegend.  Schleswig-Holstein-Gottorf bot den schwedischen Truppen freien Durchzug und erlaubte im Frieden von Roskilde vom 24. Februar 1658 Schweden die Souveränität. Gegenüber dem dänischen König besaß der Herzog von Schleswig-Holstein-Gottorf im Herzogtum Schleswig keine Lehnsverpflichtungen mehr. Zusätzlich erhielt er das Amt Schwabstedt und die Hälfte der Besitzungen des säkularisierten Bistums Schleswig.

Die im Vertrag von Ripen festgeschriebene Union mit Dänemark und die Gemeinschaftliche Regierung wurden jedoch nicht aufgehoben. Mitte 1658 begann Karl X. Gustav einen Feldzug gegen Dänemark. Diesmal gelang kein Überraschungsangriff. Der dänische König Friedrich III. wurde von Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg unterstützt, der die schwedischen Truppen aus Holstein vertrieb. Er besetzte die Länder des Gottorfer Herzogs.

Beginn und Verlauf der Regentschaft

Christian Albrecht trat die Regentschaft als 18-Jähriger an, als fast sein gesamtes Reich besetzt war. Sein Vater starb am 10. August 1659 in der belagerten Festung Tönning. Während sein Nachfolger im Heer seines Schwagers vor Kopenhagen lag, reiste er eilends an den Ort des Gefechts. Der Tod Karl X. Gustav 1660 beendete den Krieg. Der Frieden von Kopenhagen am 5. Juni 1660 bestätigte zwar das Ergebnis des Roskilder Vertrags, Aufhebung des Lehnsverhältnis, machte aber die Hoffnung auf die volle Souveränität zunichte. Der Herzog war zwar einerseits unabhängig vom dänischen König, andererseits zwang die gemeinschaftliche Regierung zur Zusammenarbeit. Durch die bestehende Union mit Dänemark blieb er dem König untergeordnet.[2] 

1666 machte der Zweite Bremisch-Schwedische Krieg eine Klärung des Verhältnisses mit Dänemark nötig. Nach längeren Verhandlungen schloss Christian Albrecht im Oktober 1667 den Glückstädter Rezess mit Friedrich III. von Dänemark. Darin inbegriffen war auch die Einigung über das Testament des 1667 kinderlos verstorbenen Grafen Anton Günther von Oldenburg und Delmenhorst.  Er bestimmte 1664 beide, aus dem Haus Oldenburg stammenden Herrscher Dänemarks und Schleswig-Holstein-Gottorfs, gleichermaßen als Erben. Zur Bekräftigung dieses Vertrags heiratete Christian Albrecht zwei Wochen nach Vertragsschluss am 24. Oktober 1667 die 18-jährige Friederike Amalie (1649–1704), die zweite Tochter des dänischen Königs. Anders als bei fürstlichen Hochzeiten sonst üblich wurde die Vermählung im Glückstädter Schloss eher bescheiden gefeiert.[4]

NordLändische Wirtschaftsverträge im 17. Jahrhundert

Zeitgleich versuchte Christian Albrecht die wirtschaftliche Position des Herzogtums zu Lasten eines Parteigängers des dänischen Königs auszubauen. Sein Vater hatte Friedrichstadt gegründet, indem er holländische Remonstranten zur Ansiedlung einlud. Christian Albrecht bot den sich mit Detlef von Rumohr streitenden Kappelnern die seit dem Frieden von Kopenhagen gehörende Insel Arnis zur Ansiedlung an. Der neue Schifffahrtsort wurde mit umfangreichen wirtschaftlichen Privilegien ausgestattet. Umgekehrt war der Herzog daran interessiert, Kappeln wirtschaftlich zu schaden. Diese Intervention führte zu einem scharfen Konflikt mit Detlef von Rumohr, der auch außerhalb des Herzogtums gegen Kanzler Kielmannsegg agierte.

Altar in der KIche zu Brügge (Holstein)
Altar in der KIche zu Brügge (Holstein)

Kielmanns steigender Einfluss und Reichtum zeigte sich auch darin, dass er zusätzlich zu seinen Hofämtern im Laufe der Jahre zum Amtmann in fünf Ämtern, Domherr zu Schleswig und Propst des Schleswiger St. Johannisklosters ernannt wurde. Diese Ernennungen erfolgten meist als Gegenleistung für an den stets unter Geldmangel leidenden Herzog vergebene Kredite. Aus den Einkünften seiner Ämter häufte Kielmann ein erhebliches Vermögen auf – in 30 Jahren wuchs es um mehr als das Zwanzigfache.[3] 1650 verkaufte Johann Adolph Kielmann das Amt Barmstedt an Christian zu Rantzau (Grafschaft Rantzau), dafür überließ dieser ihm die Stelle als Dompropst in Hamburg.[5]

Die ersten zehn Jahre seiner Regierung blieben trotz Spannungen mit Dänemark friedlich, was Christian Albrecht die Verwirklichung kultureller Projekte ermöglichte und auch einige Reisen.

Konflikt mit Dänemark und Exil

Der Beginn des Schwedisch-Brandenburgischen Kriegs 1674 brachte Schleswig-Holstein-Gottorf wieder in Gegnerschaft zu Dänemark. Zum endgültigen Bruch kam es, als der dänische König von den schleswig-holsteinischen Landständen in Kiel Mittel für die Kriegsfinanzierung forderte, worauf der Herzog den Landtag auflöste. Es war der letzte Landtag in den Herzogtümern. Damit endete das Mitbestimmungsrecht der Stände.[6] Unter dem Vorwand, über das Amt Tondern als Ersatz für Oldenburg-Delmenhorst verhandeln zu wollen, lockte Christian V. den Herzog in die Festung Rendsburg, wo er ihn am 10. Juli 1675 zum Rendsburger Rezess nötigte, in dem der Gottorfer Kleinstaat auf seine Souveränität und alle fremden Bündnisse verzichten musste. Der Gottorfsche Anteil am Herzogtum Schleswig wurde von 1675 bis 1679 besetzt, die Festung Tönning geschleift. Christian Albrecht floh nach Hamburg, wo er ein Palais am Speersort besaß. Durch die Besetzung seiner Länder verlor Christian Albrecht seine Einnahmen, so dass er in Hamburg sogar seine Juwelen versetzen musste. Kielmannsegg und seine Söhne wurden nach Kopenhagen verschleppt, wo der Kanzler starb. Im Verlauf des Krieges bekam auch die Neugründung des Schifffahrtsstandorts Arnis große Probleme, ein Scheitern war nicht ausgeschlossen. Detlef von Rumohr wiederum wurde – wieder im Dienst der dänischen Armee – Statthalter des Königs auf Rügen, wo er 1678 fiel.[7

Der Sieg der schwedisch-französischen Allianz führte zu einer Wende. Im Frieden von Fontainebleau 1679 erhielt Christian Albrecht seine Länder zurück, musste jedoch hohe Entschädigungssummen an Dänemark zahlen. Dafür musste er mehrere Ämter in Holstein verpfänden. Er strengte einen Prozess gegen Kielmannsegg und seine Söhne wegen Veruntreuung an, der allerdings nie eröffnet wurde, aber dazu führte, dass auch Kielmanneggs Söhne das Land verließen. Die rivalisierenden Hofparteien waren kein Ersatz für den Verlust des fähigen Kanzlers.

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Autor: ellerau

Rolf Schröder ist 1940 in Kiel-Gaarden geboren - das mit dem Nolde-Himmel und der norddeutschen Tiefebene. - Kindheit, Schule in Bordesholm. Nach der Lehre zum Werkzeugmacher (Berufsbildung 1957), Fachhochschulreife in Abendschule. Bundeswehr, in Bremen, Rendsburg bei Fernmeldeeinheit, Bataillonsstab S3. Rettungsmedaille des Landes Schleswig-Holstein Sturmflut 1962. Studium Fachhochschule Kiel, Fachrichtung Feinwerktechnik. 1964 Entwicklung GAG- und GS-Sammlungen bei E. Leybold Nachfolger, Leybold-Heraeus Dortmund. 1978 Phywe AG Göttingen in Hamburg, 1982 Vitrohm Pinneberg. Ab 1983 Gründung NordComp-Vertrieb Rolf Schröder in Ellerau, 1990 NordComp GmbH in Ellerau

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