Ein trüber, feuchter Herbsttag
Der Theaterbus Ellerau war am 15.Okt 2014 auf Reisen, zu den Hamburger Kammerspielen. Probleme unserer Zeit, um Politik, Generationen, Ehe, Eltern, Kinder, Weltanschauung wurden auf der Bühne hautnah gezeigt. Das geht jeden an. Dies war ein gelungener Abend. Danke, Heike Schröder, für den denkwürdigen Abend.
Die Reise beginnt zu Hause
Heute ist Theater. Theater ist wie Urlaub. Urlaub, wovon? Theaterbesucher begeben sich lange vorher auf eine Reise ins Ungewisse. Sie planen ihre Aktion, nehmen Geld in die Hand, spenden einen Teil ihrer kostenbaren Zeit. Was macht den Wert eines Theaterbesuches aus?
Schon mit der Bekleidung, dem Herrichten des Äußeren, beginnt der Theaterabend. Der Körper, die Seele werden glattgestrichen. Auf dem Weg ins Unbekannte werden Schwierigkeiten überwunden. Schließlich findet man seinen Platz im Theater und den Blick in eine neue Welt.
Was wird geschehen
Werde ich von dem Geschehen auf der Bühne angesprochen? Erste Eindrücke, das Bild, die Beleuchtung, das Wort, Kulisse, die Gesten der Darsteller formen mein Gefühl. Bin ich gewöhnlich Akteur, so bin ich hier still, höre zu, beobachte. Um mich ist es dunkel, meine Gefühle bleiben verborgen. Deshalb kann sich alsbald mein Gesicht, meine Gestalt entspannen. Ich kann mich Einleben in die Handlung, für ein, zwei Stunden bequem zurücklehnen.
Wo bin ich, was mach ich hier
Ich bin nicht allein. Um mich herum sitzen Theaterbesucher, eine ausgesuchte Gemeinde. Ich höre Lachen, Rascheln, Reaktion. Schon in der Pause bin ich ein anderer Mensch. Lächelnd, entspannt blicke ich in die Runde. Wie mag es weitergehen? Gespräche kommen und gehen, flüchtig. Wie lösen die Akteure das Problem, wird es Überraschungen geben? Welche Erwartung habe ich? Ich wünsche mir immer einen glücklichen Ausgang.
Mitten im Leben angekommen
Ein Stück Leben wird überzeichnet dargestellt, von meist berühmten Schauspielern, Regisseuren und Autoren. Treffen sie mein Empfinden? Zeigen sie meine Fragen, Freuden, Sorgen? Finde ich mich in den Darstellern, der Abfolge wieder? Wie würde ich es machen? Was ist mir sympathisch? Ich stelle fest, auch andere Menschen zeigen Gefühle. Sie gehen Wege, wie ich sie gehen würde oder finden ganz andere Lösungen. Im Theater bin ich Mensch, hier darf ich sein.
Ende gut, alles gut