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CDU vor 30 Jahren – ein Stand- und Haltepunkt

70 Jahre Rückblick, fünf Fragen an unseren Bürgermeister Emil Schmelow

Logo-EllerauDose: Herr Schmelow, am 2. März wählen unsere Bürger in Ellerau die Vertreter für den neuen Gemeinderat. Wie schätzen Sie als Bürgermeister das Wahlergebnis ein, insbesondere für die Ellerauer CDU?

Schmelow: Meines Erachtens dürfte es keine großen Veränderungen gegenüber dem letzten Wahlergebnis vor 4 Jahren geben. Die CDU hat ja bekanntlich auch 1982 alle 9 Direktmandate in Ellerau erhalten und bildet seit 40 Jahren die stärkste Fraktion. Es steht außer Zweifel, dass die CDU auch in den vergangenen 4 Jahren der nun abgelaufenen Legislaturperiode eine optimale Gemeindepolitik im Sinne des Bürgers betrieben hat. Mit Kontinuität, Sparsamkeit und Verlässlichkeit hat die CDU-Fraktion ihre vor 4 Jahren gesteckten Programme und Ziele erreicht. Das neue Wahlprogramm für 1986 bis 1990 ist interessant, bürgernah und machbar. Der Wähler wird das alles zu schätzen wissen und der CDU sicher wieder sein volles Vertrauen schenken.

Dose: Welches waren Ihrer Meinung nach die herausragendsten Erfolge in den letzten 4 Jahren Gemeindepolitik mit maßgebender CDU-Beteiligung und Verantwortung?

Schmelow: Ich möchte fünf Maßnahmen unter vielen anderen besonders hervorheben:

  1. Das Festhalten an einer gesunden Finanzausstattung der Gemeinde als Grundlage aller kommunalen Überlegungen und Entscheidungen. Nicht von ungefähr wird Ellerau als eine der wohlhabendsten Gemeinden im Land genannt.
  2. Die Ansiedlung neuer Firmen in Ellerau wie Devalit-Plastic, SMW-Formenbau, Bauer & Häselbarth sowie Agens, Outime, AER und JSH hat zur Vermehrung von ca.700 Arbeitsplätzen im Ort geführt. Auch das Lehrstellenangebot konnte erheblich vergrößert werden. Ich gehe davon aus, dass viele Ellerauer einen neuen Arbeitsplatz gefunden haben und dass in Ellerau die Arbeitslosenquote relativ niedrig ist. Ein guter Beweis mag es unterstreichen: Die Ellerauer SPD hat im letzten Jahr alle Arbeitslosen aus dem Ort zu regelmäßigen Treffs ins Bürgerhaus eingeladen. Trotz wiederholter Aufrufe mussten diese Treffs wegen mangelnder Beteiligung eingestellt werden.
  3. Die Fertigstellung unserer herrlichen Grünanlage mit den Wasserflächen als „grüne Lunge” im Ortsmittelpunkt erfreut Jung und Alt. Welche Gemeinde in der Nachbarschaft kann mit einem ähnlichen Freizeitangebot aufwarten?
  4. Bau und Umbau sowie Mitfinanzierung weiterer Sportanlagen wie kleine Sporthalle, Hartplatz, Beregnungsanlage und Tennishalle haben unseren mehr als 1000 jugendlichen Sportlern ideale Voraussetzungen geschaffen.
  5. Durch umfangreiche Baum- und Strauchpflanzungen an Straßen, Wegen und Plätzen ist es m Ellerau wesentlich grüner geworden. Auch konnten Grundstücke erworben und mehrere Biotope angelegt werden. Auf die fleißigen und vielseitigen Pflanzungen unserer Bürger sollte, allerdings an dieser Stelle, ebenfalls anerkannt und dankbar hingewiesen werden.

Dose: Sie haben die erfolgreichen Betriebsansiedlungen erwähnt. Soweit ich mich erinnere, war die Ellerauer SPD-Fraktion 1983 gegen die Erweiterung des Gewerbegebietes an der Sauerbruchstraße. Dennoch will sie sich jetzt für mehr Arbeitsplätze, insbesondere im öffentlichen Bereich, einsetzen. Was können Sie dazu sagen?

Schmelow: Es trifft leider zu, dass die SPD-Fraktion in der entscheidenden Gemeinderatssitzung am 21. 6. 1983 gegen die Erweiterung des Gewerbegebietes an der Sauerbruchstraße (Satzungsbeschluss) gestimmt hat, obwohl bekannt war, dass die Firma Bauer & Häselbarth mit 80 Arbeitsplänen (heute 100!) die Umsiedlung nach Ellerau von diesem wichtigen Beschluss abhängig gemacht hatte. Auch der jetzige Spitzenkandidat der SPD, Herr Urban aus der Moortwiete, versuchte damals mit einer Unterschriftenaktion und ähnlichen Argumenten die Gewerbegebietserweiterung zu verhindern. Heute wissen wir, dass die dortigen Betriebe niemanden stören und für uns ein Gewinn sind.

Was die Schaffung von Arbeitsplätzen im öffentlichen (staatlichen, gemeindlichen) Bereich betrifft, sollte man bedenken, dass  jeder Arbeitsplatz bei der Gemeinde Steuergelder kostet. Jeder Arbeitsplatz in der freien Wirtschaft dagegen bringt Steuergelder.

Dose: Herr Schmelow, einige Mitglieder der Ellerauer FDP machen jetzt, vor den Wahlen, viel von sich reden. Was halten Sie davon?

Schmelow: Soviel wie gar nichts. Solange in dieser Partei ständiger Führungswechsel, begleitet von vielen Querelen, und eine innere Zerrissenheit vorherrschen, kann der Bürger von ihr nichts erwarten.

Dose: Der Bürgerverein bringt in seinem Wahlprogramm den Bau eines Seniorenheimes mit Sozialservice. Ja, auch in der CDU ist dieser Plan ja schon seit längerem diskutiert worden. Herr Schmelow, ist dieser Plan in Ellerau ohne weiteres durchführbar?

Schmelow: Die Idee ist sicher gut. Allerdings sehe ich zurzeit niemanden, der die ständig erforderlichen Zuschüsse zahlen kann und will.

CDU Intern 70 Jahre

Autor: ellerau

Rolf Schröder ist 1940 in Kiel-Gaarden geboren - das mit dem Nolde-Himmel und der norddeutschen Tiefebene. - Kindheit, Schule in Bordesholm. Nach der Lehre zum Werkzeugmacher (Berufsbildung 1957), Fachhochschulreife in Abendschule. Bundeswehr, in Bremen, Rendsburg bei Fernmeldeeinheit, Bataillonsstab S3. Rettungsmedaille des Landes Schleswig-Holstein Sturmflut 1962. Studium Fachhochschule Kiel, Fachrichtung Feinwerktechnik. 1964 Entwicklung GAG- und GS-Sammlungen bei E. Leybold Nachfolger, Leybold-Heraeus Dortmund. 1978 Phywe AG Göttingen in Hamburg, 1982 Vitrohm Pinneberg. Ab 1983 Gründung NordComp-Vertrieb Rolf Schröder in Ellerau, 1990 NordComp GmbH in Ellerau