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Waffe in der Gemeindevertretung Ellerau

Lange Weile in Gemeinderatsitzung. Der Vorsitzende duldet Übergabe eines Bumerangs und lässt ein ekliges Gedicht verlesen.

Von Gedichten, Bumerang und Gemeindeordnung in der GV

Während der Sitzung der Gemeindevertretung am 27.08.2015 wurde Rolf Schröder ein Bumerang überreicht. In der Sitzung vom 07.07.2015 wurde ein Gedicht vorgetragen. Der Vorsitzende ließ das großzügig zu.

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Gemeindeordnung Schleswig Hostein mit Bumerang
Der Bumerang ist eine traditionelle Wurfwaffe, heute vor allem ein Sportgerät. Neben der neuerlichen Verwendung in Gemeinderatssitzungen, sind es in erster Linie die Aborigines, die Ureinwohner Australiens, die für Verwendung von Bumerangs bis in die Gegenwart gesorgt haben.

Bumerangs können aus Holz, Knochen, Metall oder Kunststoffen gefertigt sein. Während Sportbumerangs bei korrektem Wurf zum Werfer zurückkehren, ist dies beim traditionellen australischen Wurfholz („Kylie“) nicht zwingend der Fall. Der Vorteil des Kylie besteht darin, dass er weiter, geradliniger und damit auch zielsicherer fliegt als ein rückkehrender Bumerang. In jedem Fall weisen die Flügel ein Profil auf, das dynamischen Auftrieb erzeugt. Der Nachbildung ist eine mehrsprachige Gefahrenschrift beigefügt:

„Achtung! Vorsicht beim Umgang, Verletzungsgefahr. Nur auf freiem Gelände verwenden, nicht auf andere Personen zielen, nicht vor dem eigenen Körper auffangen. Nicht geeignet für Kinder unter 3 Jahren.“

Also ist der Bumerang für Sitzungen nicht zu empfehlen. Über Gedichte ist zu berichten, dass dem Bürgermeister während der Gemeinderatssitzung am 07.07.2012 ein Gedicht überreicht und dies verlesen wurde. Der Wortlaut war dem Protokoll nicht beigefügt. Es ist im Grünen Heft (BVE), September 2015, Seite 21, veröffentlicht. Aus der professioneller Sicht eines Bäckers ist erhabenes zu berichten:

Das Bäckerleben hat Gott gegeben
Das Backen in der Nacht hat der Teufel erdacht
Wir sind die edlen Bäckerknaben
Was wir uns von den Fingern schaben
Müssen sich Kaiser und Könige dran laben

Wie eklig Insiderinformationen sein können! Kaiser und Könige gibt es nicht mehr. So müssen wir die unappetitliche Speise wohl hinnehmen. Jeder Gemeindevertreter hat ein Exemplar der neuen, aufwendigen Ausgabe der Gemeindeordnung Schleswig-Holsten erhalten. Auch diese unverdaulich Speise auf 788 Seiten werden wir schlucken. Sie ist kurzweilig und liest sich an wie ein Krimi.

Autor: ellerau

Rolf Schröder ist 1940 in Kiel-Gaarden geboren - das mit dem Nolde-Himmel und der norddeutschen Tiefebene. - Kindheit, Schule in Bordesholm. Nach der Lehre zum Werkzeugmacher (Berufsbildung 1957), Fachhochschulreife in Abendschule. Bundeswehr, in Bremen, Rendsburg bei Fernmeldeeinheit, Bataillonsstab S3. Rettungsmedaille des Landes Schleswig-Holstein Sturmflut 1962. Studium Fachhochschule Kiel, Fachrichtung Feinwerktechnik. 1964 Entwicklung GAG- und GS-Sammlungen bei E. Leybold Nachfolger, Leybold-Heraeus Dortmund. 1978 Phywe AG Göttingen in Hamburg, 1982 Vitrohm Pinneberg. Ab 1983 Gründung NordComp-Vertrieb Rolf Schröder in Ellerau, 1990 NordComp GmbH in Ellerau