Polizeigefängnis der geheimen Staatspolizei, der GESTAPO in Theresienstadt
Das Buch dient der Aufhellung einer schlimmen Zeit deutscher Geschichte, zu der es immer weniger lebende Zeitzeugen gibt.
Rudolf F. Zeineckers Eltern waren Schausteller, Künstler. Sein Vater wurde vom Frontheater zur kleinen Festung nach Theresienstadt verpflichtet. Hinter dem Buchtitel verbirgt sich die Lebensgeschichte Rudolf F. Zeineckers. Er war uns Freund und Nachbar aus Hasloh. 1935 ist er im Sudetenland geboren. Weihnachten 2016 ist er verstorben.
Die Kleine Festung war das berüchtigte Polizeigefängnis der geheimen Staatspolizei, der GESTAPO in Theresienstadt, heute Terezin, Tschechien. Rudolf Zeinecker wird als Kind Zeuge der grauenhaften Geschehnisse dort. Er verbringt die meiste Zeit seines Lebens danach in fernen Ländern Brasilien, Großbritannien, Frankreich, Südafrika und macht eine bemerkenswerte berufliche Kariere. Er hat 4 Kinder und 9 Enkel.
Das Buch ist eine Erfolgsgeschichte für persönliche Entwicklung im Nachkriegsdeutschland. Es ist auch Beispiel für Aufarbeitung und Loslösung vom elterlichen Erbe und der Befreiung aus den Erlebnissen der frühen Kindheit.
Zeitzeuge Rudolf Zeinecker, Foto: Springer, Quickborner Tageblatt
Der Autor erlebt im Alter von 5 bis 10 Jahren den entsetzlichen Durchgangverkehr der 1940er Jahre und, zu Kriegsende, die Flucht elbabwärts nach Mecklenburg-Vorpommern. Heute ist Wohnlichkeit und Gewöhnung in Terezin eingekehrt. Terezin ist eine kleine tschechische Stadt mit etwa 1600 Einwohnern. Es ist nicht KZ-Museum geworden. Dennoch ist Terezin lohnende Gedenkstätte und hat sich zum Ort der Jugendbildung und Begegnung, insbesondere für junge Menschen aus ganz Europa, entwickelt.
DER JUNGE und die kleine Festung, erscheint im Badner Buch Verlag und kostet im Buchhandel 14,90 €.
Ruth Klüger
Wer sich mit der grauenvollen Geschichte der Festung Theresienstadt und dem Vernichtungslager Auschwitz befasst, liest – als Zeitdokument – auch das ergreifende Buch: Weiter leben Eine Jugend, Taschenbuch – erschienen 1. November 1994, von Ruth Klüger
Beide Autoren ermöglichen tiefe Einblicke in die Zustände einer mörderischen Zeit. Interessant ist, dass beide sich als Kinder gesehen haben könnten, die Eine in den Reihen der Opfer, der Anderere als unschuldiges Kind bei den Peinigern.
Kontakt: Heike Schröder, Buchenweg 10, 25479 Ellerau, Tel. 04106-71244